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Wärmeleitfähigkeit, (lambda)

Die Wärmeleitfähigkeit gibt die Fähigkeit eines Stoffes an, wie gut dieser Wärme oder Kälte transportieren kann, also die Geschwindigkeit mit der sich Wärme oder Kälte innerhalb eines Stoffes ausbreiten bzw. ihn durchdringen kann.
Sie wird von der Temperatur und vom Wassergehalt des Stoffes beeinflusst.

Gemessen wird die Wärmeleitfähigkeit in der Einheit: W / (m · K)

Dämmstoffe werden in so genannte Wärmeleitfähigkeitsgruppen (WLG) eingeteilt.
So wird ein Wärmedämmstoff mit einem λ-Wert von 0,035 W/(m·K) der WLG 035 zugeordnet.

Allgemein kann man sagen:
Je massiver und dichter ein Baustoff ist, also je größer seine Rohdichte ist, desto größer ist auch seine Wärmeleitfähigkeit und desto höher ist sein λ-Wert.
Je leichter und offenporiger ein Baustoff ist, dabei aber auch trocken, also je geringer seine Rohdichte ist, desto geringer ist auch seine Fähigkeit, Wärme oder Kälte zu leiten und desto niedriger ist auch sein λ-Wert.

Wärmedurchlasswiderstand, R

Der Wärmedurchlasswiderstand einer homogenen Bauteilschicht ergibt sich als Quotient aus der Bauteildicke und dem Rechenwert der Wärmeleitfähigkeit.
Wärmedurchlasswiderstand = Bauteildicke / Wärmeleitfähigkeit

Gemessen wird der Wärmedurchlasswiderstand in der Einheit: m² · K / W

Wärmeübergangswiderstand, Rsi und Rse

Mit den Wärmeübergangswiderständen wird der Widerstand beim Wärmetransport von der Raumluft in die Oberfläche des Innenbauteils (Rsi) und von der Oberfläche des Außenbauteils an die Außenluft (Rse).

Diese Wärmeübergangswiderstände sind jeweils für die verschiedenen Einbausituationen eines Bauteils in einer Tabelle gemäß DIN EN ISO 6946 vorgegeben.

Wärmedurchgangswiderstand, RT

Der Wärmedurchgangswiderstand ergibt sich als die Summe aller Widerstände jeder einzelnen Bauteilschicht sowie der Übergänge von der Innen- sowie zur Außenluft und kennzeichnet damit den Wärmedurchgang durch das gesamte Bauteil.

RT = Rsi + R + Rse

Wärmedurchgangskoeffizient, U

Der Wärmedurchgangskoeffizient gibt an, welche Wärmemenge durch einen Flächen-Quadratmeter des gesamten Bauteils, das heißt aller Bauteilschichten und der Übergänge von der Innen- sowie zur Außenluft, entweicht.

Er ergibt sich als Kehrwert des Wärmedurchgangswiderstandes:

U = 1 / RT

Die Maßeinheit des Wärmedurchgangskoeffizienten ist: W / (m² · K)

Dieser U-Wert ist die maßgebliche Vergleichsgröße für die wärmedämmtechnische Beurteilung aller Bauteile.

Je kleiner der U-Wert eines Bauteils desto geringer ist die Wärmemenge, die durch dieses Bauteil entweicht, also desto geringer der Wärmeverlust.

Wärmespeicherkapazität, cp

Die spezifische Wärmespeicherkapazität eines Stoffes gibt an, wie viel Wärmeenergie dieser Baustoff pro Gewichts- bzw. Volumeneinheit und Grad Temperaturunterschied, zum Beispiel zwischen warmer Raumluft und kühler Wand, aufnehmen und speichern kann.

Gemessen wird die spezifische Wärmespeicherkapazität in der Einheit:
J / (kg · K) oder J / (m³ · K)

Bei gegenläufigem Temperaturunterschied wird dann diese gespeicherte Wärmeenergie wieder an die Raumluft abgegeben.
Mit der Wahl für die richtigen Baustoffe lässt sich auf diese Weise ein Teil der Heizenergie und damit natürlich auch Kosten einsparen.

Allgemein kann man sagen:
Schwere und dichte Materialien, also Stoffe mit einer hohen Rohdichte, können mehr Wärmeenergie aufnehmen und speichern als leichte und luftige, Ausnahme Wasser.

Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl, µ (mü)

Die Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl gibt an, wie Dampfdurchlässig ein Baustoff ist.

Sie ist ohne Dimension und ein Vergleichswert, der angibt, um wie viel größer der Widerstand eines Baustoffes ist als der einer gleichdicken Luftschicht.
Die Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl einer Luftschicht beträgt µ = 1,0
Das bedeutet, dass sie keinen Diffusionswiderstand besitzt.

Multipliziert man nun die Bauteildicke mit ihrer entsprechenden Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl, so erhält man den so genannten sd-Wert, die wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke, gemessen in Meter [m].

Gemäß DIN 4108 gilt:
Bauteilschichten mit sd-Wert ≤ 0,5 m sind diffusionsoffen
Bauteilschichten mit 0,5 m < sd-Wert < 1500 m sind diffusionshemmend, Dampfbremse
Bauteilschichten mit sd-Wert ≥ 1500 m sind diffusionsdicht, Dampfsperre

Allgemein kann man sagen:
Je größer der sd-Wert ist desto größer ist auch der Diffusionswiderstand des Baustoffes.

Wert 1914 oder Gebäudeversicherungswert 1914

Der Wert 1914 - auch Gebäudeversicherungswert 1914 genannt - ist ein fiktiver Rechenwert.

In der Versicherungswirtschaft dient der Wert 1914 als einheitliche Basis zur Berechnung des Gebäudeneuwertes und somit auch für die Berechnung der Versicherungsprämien in der Gebäudeversicherung.

Um den Gebäudeneuwert zu erhalten, multipliziert man den Wert 1914 mit dem jeweils aktuellen Baupreisindex, der stets auf das Basisjahr 1914 bezogen vom Statistischen Bundesamt ermittelt und vierteljährlich über seine Landesämter veröffentlicht wird.


Berechnungsbeispiel:

Wert 1914 laut Ihrer Versicherungspolice: 23.000 Mark

aktueller Gebäudeneuwert oder Wiederherstellungswert (2013) = 23.000 x 12,902 = 296.746,- € incl. MWSt.